Zahnpasta lässt sich sehr einfach mit ein paar Hausmitteln selbst herstellen. Selbstgemachte Zahnpasta ist nicht nur sehr günstig, sondern auch besonders gesundheitfreundlich. Nicht umsonst soll man industriell hergestellte Zahnpasta nicht verschlucken: Sie steckt voller zweifelhafter Inhaltsstoffe wie den Süßstoff Aspartam oder Mikroplastikkügelchen.
Besonders die „Micro-Beads“ genannten Plastikkügelchen haben einen zu Recht schlechten Ruf. Sie sind in Zahnpastas um den Belag quasi „abzurubbeln“. Leider werden diese Plastikpartikel von keiner Kläranlage rausgefiltert und gelangen somit wieder zurück ins Trinkwasser, in die Meere und leider auch in die Fische, die es für Plankton halten.
Deshalb spricht vieles für eine natürliche, selbstgemachte Zahnpasta: plastikfrei und kindergerecht, da sie notfalls auch mal verschluckt werden kann. Dank Xylit und Kokosöl hilft diese Zahnpasta effektiv gegen Karies und remineralisiert die Zähne
Falls du nun auch Lust hast die natürliche Alternative auszuprobieren, hier ein Rezept:
Ein einfaches Do-it-Yourself Zahnpasta Rezept
3 EL Kokosöl (kaltgepresst und in Bio Qualität) z.B. dieses hier
2-3 EL Natron (normales Kaisernatron) z.B. dieses hier
3 TL Xylit Birkenzucker (je nach Geschmack mehr oder weniger) z.B. dieser hier
1 TL Schlämmkreide z.B. diese hier
25 Tropfen Pfefferminzöl (zum Verzehr geeignetes Öl verwenden) z.B. dieses hier
1 Cremedöschen (eine leere Kosmetikdose ca. 50ml oder z.B. diese hier )
Das Kokosöl muss weich sein, um es mit den anderen Zutaten vermischen zu können. Das Öl schmilzt ab einer Umgebungstemperatur von ca. 24°C. Falls es noch hart ist, kannst du es einfach kurz in einem warmen Wasserbad oder in der Mikrowelle (nur 5-10 Sekunden) zum Schmelzen bringen. Das weiche Kokosöl zusammen mit den anderen Zutaten gut umrühren und nach Geschmack mit Pfefferminzöl und Xylit abschmecken. Gerade für Kinderzahnpasta kann man etwas mehr Xylit nehmen, damit es besser schmeckt und somit der salzige Natron Geschmack überdeckt wird.
Heraus kommt nun eine frische Zahnpasta, die nach Pfefferminz und Kokos riecht. Die Masse einfach in ein hübsches Cremedöschen einfüllen. Nach der Herstellung kannst du die Zahnpasta kurz (ca. halbe Stunde) in den Kühlschrank stellen, damit sie wieder fester wird. Die Zahnpasta ist nun ca. 2 Monate haltbar und lässt sich am besten bei Zimmertemperatur lagern. Im Sommer einfach kühler lagern, damit die Zahnpasta nicht zu flüssig wird.
Damit die Zahnpasta nicht verunreinigt wird nimmst du zum Zähneputzen am besten immer ein keinen Löffel oder Spatel zu Hilfe. Mit dem Löffel einfach die gewohnte Menge an Zahnpasta aus dem Cremedöschen entnehmen und auf die Zahnbürste streichen.
Die Zutaten und ihre Wirkungen
Was macht aber nun diese Zahnpasta so gesund und pflegend für die Zähne? Hier eine kleine Übersicht über die Hausmittelchen und ihre Wirkung:
Kokosöl
Kokosöl ist eine Geheimwaffe bei sämtlichen Gesundheitsthemen. Es wirkt antibakteriell und bindet Schadstoffe. Die gebundenen Schadstoffe im Kokosöl der Zahnpasta sind der Grund, weshalb die Zahnpasta nach dem Putzen wieder ausgespuckt werden sollte. Damit sich die Bakterien auch am Öl binden, sollte schon 2-3 Minuten lang geputzt werden. Man kann Kokosöl auch als Mundspülung verwenden, was auch „Ölziehen“ genannt wird. Dafür muss man jedoch eine viertel Stunde das Öl im Mund hin und her bewegen, was leider nicht sehr gut schmeckt und Geduld erfordert. Viele schwören jedoch auf die positive Wirkung gegen Mundgeruch, Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen. Zudem wird dem Kokosöl nachgesagt, dass es die Zähne sogar weißer macht.
Xylit (Birkenzucker)
Xylit sieht aus und schmeckt wie Zucker, hat jedoch viele Vorteile gegenüber dem raffinierten Zucker. Es besitzt 40% weniger Kalorien, hebt den Insulinspiegel deutlich weniger an als Zucker und hilft gegen (!) Karies. Xylit reduziert das Bakterienwachstum im Mund und hilft somit gegen Mundgeruch. Da Birkenzucker nicht nur zur Zahnmineralisierung beiträgt, sondern auch sehr lecker und süß schmeckt, ist er die perfekte Zutat für eine selbstgemachte Zahnpasta.
Natron
Früher war Natron ein weit verbreitet Hausmittel, leider hat seine Bekanntheit immer mehr nachgelassen. Natron hat viele nützliche Eigenschaften, unter anderem auch, dass es Schadstoffe bindet und die Zähne weißer macht. Natron hilft ähnlich wie die Plastikkügelchen, Belag abzuschmirgeln. Deshalb sollte man es mit dem Natron in der Zahnpasta auch nicht zu sehr übertreiben, um die Zähne nicht zu stark anzugreifen. Falls dir der salzige Geschmack zu stark ist, oder du besonders vorsichtig mit der Reinigung sein willst, nehme einfach etwas weniger Natron als wie im Rezept angegeben, oder lasse es weg.
Schlämmkreide
Schlämmkreide (auch als Calciumcarbonat bekannt) hat eine äußerst feine Körnung und poliert somit die Zähne ohne sie dabei anzugreifen. Plaque wird dadurch bekämpft und die Zähne fühlen sich dank der Schlämmkreide sehr glatt und sauber an. Man kann auch nur Schlämmkreide anstatt von Natron verwenden, da diese geschmacksneutral und schonender ist. Man kann auch nur mit Schlämmkreide die Zähne putzen, hat dann natürlich aber nicht den frischen Kokos-Pfefferminz Geschmack und die Vorteile der anderen Zutaten.
Pfefferminzöl
Natürlich kannst du auch ein anderes Öl für deine Zahnpasta verwenden (z.B. Zitronenöl). Pfefferminzöl gibt der Zahnpasta jedoch den typischen frischen Geschmack, wie man ihn von einer Zahnpasta erwartet. Und auch der Atem wird dadurch deutlich frischer und wohlriechender.
Die Kombination all dieser Heilmittel ergibt eine perfekte Zahnpasta-Alternative. Falls du nicht ganz auf deine herkömmliche Zahncreme verzichten willst, kannst du natürlich auch nur einmal am Tag mit dieser natürlichen Alternative putzen. Ich benutze sie gerne einmal am Tag, abwechselnd mit meiner bisherigen Zahnpasta. Aber das ist natürlich jedem selbst überlassen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und auf ein strahlendes Lächeln! 🙂
Danke für deine tolle Zusammenfassung und inspiration. Ich nehme immer gerne Xeolith statt schlemmkreide.
Eigentlich hab ich die Zahnpasta auf Kokosöl und Xeolith und ab und zu Pfefferminzeöl reduziert und klappt auch super. Kann die normalen Zahnpastas gar nicht mehr nehmen nach ein paar Wochen auf den natürliche Variante schmecken die nur noch übertrieben stark.
Liebe Grüße